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Waisenkinder, Pocken und eine Impfung: Die erste Gesundheitsexpedition Lateinamerikas

Heutzutage nehmen wir viele Aspekte unseres hohen Lebensstandards für gewährleistet, ohne daran zu denken welche Innovationen und Jahre der Entwicklung zu diesem Zustand führten. Ähnlich verhält es sich mit einer Impfung, dessen Vorfügbarkeit vor einigen Monaten noch zu unserem Alltagsleben gehörte. Sicherlich ist einem heute nicht mehr bewusst, dass Kinder eine der ersten Formen der Transportation eines Impfstoffes waren, aber vielleicht nehme ich damit schon einen Teil der folgenden Geschichte vorweg. In diesen Zeiten könnte eine Impfung die Lösung für eine weltweite Krise sein. Ihre erneute Relevanz könnten wir nutzen, um zu lernen wie sie entstanden ist und vor allem wie sie in Lateinamerika ausgebreitet wurde.

In diesem Artikel werden wir hauptsächlich über ein Ereignis sprechen, dass als die erste internationale Gesundheitsexpedition angesehen wird. Die Real Expedición Filantrópica de la Vacuna (REFV) oder auf Deutsch die königlich philanthropische Expedition der Pockenimpfung wurde ins Leben gerufen, um die Impfung im ganzen spanischen Reich auszubreiten. Dabei wurde eine Methode verwendet, die für uns heute undenkbar erscheint.

Um die Geschichte hinter der Expedition besser zu verstehen, ist wichtig den Kontext zu kennen. Man muss bedenken, dass die im Jahr 1796 der englische Chirurg Edward Jenner erstmals eine Methode entwickelte, um Menschen mit den harmlosen Kuhpocken zu infizieren, wodurch sie immun gegen die gefährlichen Pocken wurden. Der Begriff für die Impfung Vakune leitet sich von dem lateinischen Vaca (Kuh) ab.

In den Zeiten des bourbonischen spanischen Reiches entwickelte sich eine sozialpolitische Ordnung, die auf den Glauben basierte, dass die ökonomische Produktivität des Reiches in Beziehung mit der Größe seiner Bevölkerung stand. Ein zentraler Bestandteil dieser Politik war das Ziel, die öffentliche Gesundheit zu verbessern und die Kindersterblichkeitsrate zu senken.

In dem Jahr 1803 entschlossen der spanische König Karl IV. und der Verwaltungsrat der Kolonien, die Expedition zu gründen, nachdem sie Informationen über schwere Pockenausbrüche in den Kolonien im Vorjahr erreichten.

Die Pocken gelangten durch portugiesische Sklavenschiffe das erste Mal im 16. Jahrhundert nach Lateinamerika. Die ersten Impfungen nach Jenners Methode wurden schon 1802 in Kolumbien, Venezuela und Peru durchgeführt. 1803 und 1804 folgten weitere Impfungen auf Puerto Rico und Cuba. Diese sporadischen Impfversuche waren jedoch nicht mit dem Ausmaß der Expedition zu vergleichen.

Die Impfung für die Expedition musste auf eine besondere Art und Weise transportiert werden. In herkömmlichen Reagenzgläsern hätte man sie aus mangelnden konservierenden Methoden nicht nach Amerika und den Pazifik transportieren können. Der für die Expedition beauftragte Arzt Francisco Xavier Balmis schlug vor eine Impfkette aus sogenannten „Impfkindern“ aufzubauen, um den Impfstoff in den Körpern zu transportieren. Bei den meisten Kindern handelte es sich um Waisenkinder aus galizischen Waisenhäusern, weitere wurden während der Reise aufgenommen. Die Flüssigkeit aus den Pockenbeulen, der mit den Kuhpocken infizierten Kinder, wurde dabei als Impfstoff verwendet. So konnte eine Infektionskette aus den Kindern erschaffen werden, die bis zum Ziel der Expedition reichte.

Die erste Etappe der Impfung fand in Santa Cruz de Tenerife im November 1803 statt. Nach den erfolgreichen Impfungen auf der kanarischen Insel begab sich die Expedition zur heutigen venezolanischen Hauptstadt Caracas, wo sie circa 12 000 Personen impften. In Caracas teilte sich die Expedition auf. Balmis begab sich nach La Havanna und bereiste anschließend Mexiko, um den Impfstoff in ganz Neu-Spanien zu verteilen. Balmis arbeitete schon einige Jahre zu vor auf Cuba und in Mexico-Stadt als Arzt und kannte sich in den unterschiedlichen Regionen aus.

Der Widerwillen des neuspanischen Vizekönigs und der prekäre Zustand der Kinderimpfkette erschwerte die Anheuerung von weiteren Kindern im mexikanischen Territorium. Nach dem in den unterschiedlichen Etappen der mexikanischen Expedition die lokalen Ärzte über das Impfen unterrichtet wurden, begab sich die Gruppe bestehend aus 26 Kindern auf die Philippinen. Trotz der schwierigen Reiseumstände konnte die Expedition im April 1805 Manila erreichen. Dort bekämpfte sie die Epidemie indem circa 20 000 Personen geimpft wurden.

Der Subdirektor der Expedition José Salvany und seine Expedition aus galizischen und venezolanischen Kindern reiste von Venezuela weiter in das Vizekönigreich Neu-Granada und Perú und impfte die Städte Medellín, Quito, Lima und La Paz. In der bolivianischen Stadt verstarb er an einer Krankheit. Infolgedessen wurden weitere Impfprogramme von anderen Mitgliedern der Expedition durchgeführt, so dass sich der Impfstoff im Innenland und auch in Chile und Zentralamerika verbreitete. Dank des Ausmaßes der Expedition und der Unterrichtung der lokalen gesundheitlichen Einrichtungen konnten annährend 1 500 000 Personen in Lateinamerika geimpft werden.

Die Zukunft der Kinder, die die Expedition ermöglichten, blieb unklar. Obwohl die Leiter der Expedition Schmerzensgeld an die Familien der Kinder zahlen wollten, blieben diese in den meisten Fällen aus. Die aus Spanien gebrachten Kinder verblieben in den unterschiedlichen Kolonien.

Die gewählten Methoden der spanischen Krone und Expedition waren schlussendlich eine gute Initiative, um die öffentliche Gesundheit im spanischen Reich zu verbessern. Die Bevölkerung konnte erfolgreich vor weiteren Pockenepidemien geschützt werden und die Maßnahmen schützenden tausende Leben. Dennoch darf man nicht vergessen, dass das Ziel der Expedition leider nicht ohne die Verstaatlichung von Wissenschaft und besonders nicht ohne die Nutzung von Kindern für wissenschaftliche Zwecke erfolgen konnte. Nach dieser Geschichte sehen wir vielleicht die Ausbreitung von Impfungen mit anderen Augen.

Quellen: https://www.academia.edu/4018050/La_Real_Expedici%C3%B3n_Filantr%C3%B3pica_de_la_vacuna_1803_1810_

http://revista.raha.es/14_ingreso06.pdf

http://revista.raha.es/16_ingreso04.pdf

https://www.academia.edu/2294157/Una_propuesta_fallida_para_propagar_la_vacuna_contra_la_viruela_en_Hispanoam%C3%A9rica_1802_

Podcast zur Geschichte:

https://www.zeitsprung.fm/podcast/zs224/




Spanisch:

En el día a día damos por hecho el nivel de vida que se ha alcanzado sin pensar precisamente en la serie de innovaciones y los años de desarrollo que esto implica. Dado es el caso de la vacuna que hace unos meses era algo que pertenecía a nuestra cotidianidad y seguramente uno jamás se imaginaría que las primeras formas de transportar vacunas fueran a través de niños, pero quizá me estoy adelantando. Es en momentos como este, en el que una vacuna podría ser la solución a una crisis mundial, cuando se renueva su relevancia y en qué podríamos aprender un poco su historia, sobre todo su llegada a Latinoamérica.

En este artículo hablaremos principalmente sobre a la que se considera la primera expedición sanitaria internacional de la historia, es decir la Real Expedición Filantrópica de la Vacuna (REFV) que fue creada para la difusión de la vacuna a todos los rincones del imperio español de una manera que hoy en día nos parecería impensable.

Para entender mejor su historia es necesario entender el contexto. Se debe tomar en cuenta que ya en 1796 el cirujano inglés E. Jenner había desarrollado un método para inmunizar humanos contra la viruela a partir de muestras tomadas de las pústulas de personas contagiadas con la viruela bovina (viruela vaccinae). Así fue como el término “vacuna” fue acuñado.

En tiempos de la ilustración borbónica, el Imperio español desarrolló una política social basada en la creencia de que la productividad económica del Imperio estaba relacionada con su tamaño demográfico. Como pieza central de esta política se encontraban una serie de propuestas para mejorar la salud pública y reducir las tasas de mortalidad infantil.

En 1803 el rey de España y la administración de las colonias se decidieron por la creación de la REFV a partir de que las noticia sobre brotes de viruela en las colonias americanas llegaran a España el año anterior.

La enfermedad había llegado por primera vez a Latinoamérica en el siglo dieciséis en barcos portugueses de esclavos. Las primeras vacunas con el método de Jenner ya habían sido hechas en 1802 en Colombia, Venezuela y Perú, 1803 en Puerto Rico y 1804 en Cuba. No obstante, estos intentos esporádicos no pueden ser comparados con las dimensiones de la Expedición.

La vacuna tenía que ser transportada de alguna manera. El encargado de la expedición, el médico Francisco Xavier Balmis, propuso que la manera más viable para transportar el fluido vacunal a las Américas y a Asia era a través de los llamados “niños vacuníferos”. En su mayoría se trataba de niños reclutados en orfanatos de Galicia, mientras que otros fueron reclutados durante el viaje. De los granos maduros estos los niños, cuidadosamente seleccionados y contagiados de viruela bovina, se extraía el fluido para la vacuna, creando así una cadena de contagio e inmunización que mantendría al virus activo hasta el destino final.

La primera escala de la caravana infantil fue en Santa Cruz de Tenerife en noviembre de 1803. Después del éxito obtenido en el ensayo de las Islas Canarias, la siguiente fase exitosa tuvo lugar en Caracas la Capital de la Capitanía General de Venezuela, donde se llegaron a vacunar aproximadamente 12,000 personas. Desde ahí la expedición se separó. Balims se dirigió a La Habana de Cuba y México, donde por años había trabajado como médico y por lo tanto conocía la región. Sin embargo, las trabas del virrey y las precarias condiciones en las que se mantenían a los “galleguitos”, como los llamaba Balmis, dificultó la nueva colecta de niños en territorio mexicano.

Tras instruir a los médicos locales y una larga campaña de vacunación, fue entonces que en 1805 la expedición zarpó hacia las Filipinas con un total de 26 niños. A pesar de las malas condiciones en las que se viajaba, la tripulación arribó a Manila en abril de 1805, donde se continuó la inmunización para combatir la epidemia que existía en la región. Después de dos años de labor en Filipinas más de 20,000 personas fueron vacunadas. Desde las Filipinas Balmis volvió a España.

El subdirector de la expedición, José Salvany, de Venezuela se dirigió al Virreinato de Nueva Granada pasando por Perú. En su trayecto Salvany vacunó las ciudades de Medellín, Quito, Lima y La Paz, donde murió por una enfermedad. Por consiguiente, se realizaron programas de vacunación adicionales por parte de otros miembros de la Expedición, con el fin de que la vacuna se propagara hasta Chile y América Central. Gracias a la expansión y a las enseñanzas de la expedición, aproximadamente 1 500 000 personas fueron vacunadas en América.

A pesar de las promesas que se les habían hecho a las familias sobre la reparación daños por parte de la corona no fueron cumplidas y los niños traídos de España fueron dejados a su suerte en la colonia. Los destinos de los niños que hicieron posible la expedición quedaron inciertos.

Así pues, podría decirse que por un lado las medidas tomadas por el imperio español para mejorar la salud pública en sus territorios fue la correcta, dado que la población ya no sería tan propensa a ser azotada por las epidemias y miles de vidas fueron salvadas. No obstante, es importante tomar en cuenta que desgraciadamente el objetivo no pudo haber sido logrado sin que la ciencia estuviera al servicio a los intereses del estado pero sobre todo por medio de la utilización de los niños con fines científicos. Quizá después de esta anécdota veremos las vacunas con otros ojos.

Von Katherine Chávez

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